Positive Dioptrienwerte bei Weitsichtigkeit (+ dpt)

Dioptrie ist die Maßeinheit für die Brechkraft eines optischen Systems (Abk. dpt). Wenn man weitsichtig (genauer: übersichtig) ist, wird nach der Augenuntersuchung durch den Optiker oder Augenarzt ein entsprechender Dioptrie-Wert in den Brillenpass eingetragen. Bei Weitsichtigkeit (Hyperopie) ist der Dioptriewert positiv (z.B. +3 dpt).

Der Dioptriewert im Brillenpass beschreibt, wie eine Korrekturlinse gewölbt sein muss, um die Fehlsichtigkeit exakt auszugleichen. Es ist also eine Angabe für den Optiker. Korrekterweise muss man also sagen: der positive Dioptriewert bei Weitsichtigkeit bezieht sich auf die erforderliche Brechkraft einer Korrektionsbrille.

Das folgende Bild vermittelt den Seh-Eindruck bei ca. -3 Dioptrie und +3 Dioptrie (weitsichtig):

Dioptrie kurz- und weitsichtig
-3 Dioptrie Seheindruck ohne Brille

Ursachen der Weitsichtigkeit

Bei Weitsichtigkeit (Hyperopie) ist der Augapfel im Verhältnis zur Brechkraft des dioptrischen Apparats zu gering. Die Ursache für diese Fehlbildung ist in aller Regel genetisch bedingt, d.h. man erbt die Veranlagung von den Eltern. Sie entwickeln sich meist sehr langsam im Zuge des Wachstums.

Als Folge wird der fokussierte Gegenstand nicht mehr direkt auf der Fovea (Zentrum der Makula) abgebildet, wo die Sinneszellen besonders dicht gedrängt sind. Daher kann das Bild nicht scharf gesehen werden, es entsteht ein unscharfer Eindruck.

Weitsichtigkeit
Weitsichtigkeit

Stattdessen liegt der Brennpunkt (also quasi das scharfe Bild) erst hinter der Netzhaut. Auf der Fovea wird zu wenig Lichtinformation für ein scharfes Bild abgebildet. Man unterscheidet zwei Arten der Weitsichtigkeit, die unterschiedliche Ursachen haben:

Grad der Übersichtigkeit

Die Höhe des Dioptrienwertes bzw. der Grad der Weitsichtigkeit kann stark variieren. Bei bis zu +1 dpt bemerkt man den Sehfehler meist gar nicht. Bewusst wird er meist bei einem Dioptrienwert zwischen +1 und +2 dpt. Dann wird langsam eine Sehhilfe erforderlich. Bei +2 bis +5 dpt spricht man von einer mittleren Übersichtigkeit. Allerdings sind auch Werte von bis zu +12 dpt möglich.

Korrektur einer Weitsichtigkeit (Hyperopie)

Mittlerweile ist die technische Produktion von Brillengläsern so weit perfektioniert, dass man die Weitsichtigkeit (Hyperopie) nahezu optimal korrigieren kann. Das Brillenglas wirkt wie eine Sammellinse und verschiebt so den Brennpunkt auf die Netzhaut des Auges (Plusglas).

Plusglas
Plusglas zur Korrektur eines weitsichtigen Auges

Nach dem gleichen Prinzip arbeiten auch Kontaktlinsen.

Darüber hinaus kann durch eine Augenoperation die Oberfläche der Hornhaut so bearbeitet werden, dass sie im Gesamtergebnis die Brechkraft des Auges korrigiert. In dem Fall kann man anschließend ohne Brille scharf sehen, siehe Augenlasern bei Weitsichtigkeit.

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