Was ist eine Gleitsichtbrille? Einfache Erklärung

Eine Gleitsichtbrille ist eine Brille, die mehrere Fehlsichtigkeiten korrigiert. Normalerweise kann man in allen Entfernungen das, was man anschaut, scharf erkennen. Aber bei mehr als der Hälfte aller Deutschen ist das nicht so.

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Gleitsichtbrille - einfache Erklärung

Viele Menschen in Deutschland sind kurzsichtig. Sie können entfernte Dinge nicht so scharf erkennen. Das beginnt meist schon bei wenigen Metern Abstand. Und je weiter die Dinge weg sind, um so verschwommener sehen sie aus. Diese Kurzsichtigkeit basiert auf einer schlechten Brechkraft des Auges - der Augapfel ist etwas zu lang gewachsen. Man kann die Kurzsichtigkeit heutzutage gut korrigieren: mit einer Brille. Diese Einstärkenbrille ist für für die Korrektur der Kurzsichtigkeit optimiert.

Nun zu einem zweiten Fall: im Laufe des Alterns lässt die Sehkraft nach, vor allem in der Nahsicht. Man nennt das Alterssichtigkeit. In diesem Fall ist die Ursache eine andere: die Augenlinse, die zum Scharfsehen in Nahdistanzen wichtig ist, verfestigt sich. Das ist ein sehr langsamer Prozess, der sich über Jahre hinzieht. Er beginnt bei den meisten Menschen mit etwa 30 Jahren. Wenn man etwa 40 Jahre alt ist bemerkt man es meist, vor allem beim Lesen. Man kann auch diese Alterssichtigkeit gut mit einer Brille korrigieren (sog. Lesebrille).

Aber was, wenn man beide Fehlsichtigkeiten hat? Also Menschen, die kurzsichtig sind, eine Alterssichtigkeit bekommen? Leider heben sich die beiden Effekte in den allermeisten Fällen nicht gegeneinander auf.

Genau in dem Fall ist eine Gleitsichtbrille geeignet: denn eine Gleitsichtbrille ist eine Mehrstärkenbrille. Sie korrigiert mehrere Fehlsichtigkeiten. Und zwar alle in einem Brillenglas. Der Übergang zwischen den Korrekturzonen im Brillenglas ist fließend (gleitend), daher heißen diese Brillen Gleitsichtbrillen.

Gleitsichtbrille
Gleitsichtbrille: Mehrere Sehkorrekturen in einem Brillenglas:
Oben: Fernsicht (mehr als 2 Meter);
Mitte: mittlere Distanzen (0,5 bis 2 m), z.B. Computer-Bildschirm;
Unten: Nahsicht (weniger als 0,5 m), z.B. beim Lesen eines Buches;
die seitlichen Zonen links und rechts sind gleitend gewölbt und
sorgen häufig für ein etwas unscharfes Bild

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