Was ist Nahakkommodation (Auge)?

Unter Nahakkommodation (Akkommodation im nahen Sichtbereich) versteht man die Fähigkeit der Augenlinse, sich so zu verändern, dass Dinge, die sich nahe vor dem Auge befinden, scharf zu erkennen sind (ca. 20 - 30 cm). Wenn der dioptrische Apparat des Auges statisch wäre, so wie zum Beispiel eine Lupe, dann könnte es nicht Dinge in weiter Entfernung scharf sehen (siehe Fernakkommodation).

Die Augenlinse ist flexibel

Verantwortlich für diese dynamische Anpassung der Sehschärfe ist die Augenlinse. Sie ist flexibel und kann ihre Form verändern. Wenn die Augenlinse zusammengestaucht wird, in dem der sie haltende Ziliarmuskel entspannt ist, dann wird das Abbild der Dinge im Nahbereich auf einem möglichst kleinen Punkt, auf der Netzhaut abgebildet. Dadurch entsteht ein scharfer Seheindruck.

Akkommodation (Auge)
Akkommodation des Auges

Nachlassende Nahakkommodation - Alterssichtigkeit

Im Laufe des Alters verliert die Linse an Elastizität. Sie wird immer fester. Dadurch kann der Ziliarmuskel die Linse nicht mehr richtig kontrollieren. Die Folge ist, dass die Nahakkommodation nachlässt (anders gesagt: die Akkommodationsbreite wird geringer). Man kann daher nicht mehr so gut im Nahbereich sehen. Man spricht von Alterssichtigkeit (Presbyopie). Die folgende Kurve zeigt, wie die minimale Entfernung für scharfes Sehen mit zunehmendem Alter immer größer wird:

Minimale Sehweite im Alter
Minimale Sehweite im Alter

Während das Auge im Kindesalter noch Dinge, die nur 10 cm von Auge entfernt sind, scharf erkennen kann, lässt es ab ca. 40 Jahren rapide nach. Mit 50 Jahren können die meisten Menschen nur noch Dinge scharf sehen, die sich mindestens 50 cm vor den Augen befinden. Das entspricht ungefähr einem ausgestreckten Arm - die typische Lesehaltung von Menschen, die ihre Lesebrille gerade nicht parat haben.

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